Porsche und BASF haben zusammen mit dem Technologiepartner Best (Bioenergy and Sustainable Technologies) ein Pilotprojekt zum Recycling gemischter Abfälle abgeschlossen. Das Projekt zeigt die Recycling-Fähigkeit von Hochleistungskunststoffen aus der Shredder-Leichtfraktion. Dieser Materialmix aus zerkleinerten Teilen von Altfahrzeugen besteht aus Kunststoffen, Folien und Lackpartikeln. Bisher konnte er nur thermisch verwertet werden. Als mögliche Alternative dazu wird nun die Gasifizierung untersucht, mit der sich vermischte Abfälle in wertvolle neue Rohstoffe umwandeln lassen. Das chemische Recycling ermöglicht die Verarbeitung von Kunststoffabfällen, die aus technischen, wirtschaftlichen oder ökologischen Gründen nicht mechanisch rezykliert werden können. Im neuen Pilotprojekt sollte das Potenzial der Shredder-Leichtfraktion als zukünftige Rezyklatquelle bewertet werden. Dabei kam ein Recycling-Verfahren zum Einsatz, das erstmals vollständig auf fossile Einsatzstoffe verzichtet, also neben dem Automobilabfall nur biobasierte Rohstoffe verwendet. Bei der Gasifizierung werden die Kunststoffabfälle bei hoher Temperatur in Synthesegas umgewandelt. Robert Kallenberg, Leiter Nachhaltigkeit bei der Porsche AG: «Wir testen mit unseren Partnern neue Recycling-Technologien, um die Rezyklatquoten zu erhöhen, Zugang zu bisher nicht nutzbaren Rezyklatquellen zu erhalten und neue Verfahren für Abfallströme zu bewerten, die derzeit noch thermisch verwertet werden.» Die Rohstoffe aus der Gasifizierung haben eine mit konventionellen Rohstoffen vergleichbare Qualität. Sie erfüllen die Anforderungen für Hochleistungskunststoffe und könnten daher auch in sicherheitsrelevanten Bauteilen eingesetzt werden. Bei der Einspeisung in grosse und kontinuierlich betriebene Produktionsanlagen werden die neuen Rohstoffe mit konventionellen fossilen Rohstoffen vermischt und zu Kunststoffvorprodukten verarbeitet. Im Rahmen des Projekts konnte die Rezeptur bereits für neue Lenkräder genutzt werden.

