Bosch Engineering und Ligier Automotive haben eine strategische Partnerschaft für die Entwicklung von Hochleistungsfahrzeugen mit Wasserstoffmotor beschlossen. Erster Schritt ist der Aufbau eines Demonstrators auf Basis des Ligier JS2 R. Anders als das Serienauto wird der H2-betriebene JS2 RH2 mit einem Carbon-Monocoque ausgestattet, in das drei Wasserstofftanks integriert sind. Als Antrieb kommt ein umgebauter V6-Benzinmotor zum Einsatz. In enger Zusammenarbeit werden die beiden Entwicklungspartner die Technik des Innovationsträgers in den kommenden Monaten weiter anpassen, sodass das Fahrzeug bereits in diesem Sommer auf Teststrecken bewegt werden kann.
Der elektrisch angetriebene R5 wird das erste Modell von Renault sein, das mit einem bidirektionalen Ladegerät ausgestattet ist. Mit Hilfe der Ladestation Mobilize Powerbox und des Mobilize-V2G-Services kann Strom wieder ins Netz zurückgespeist werden. Darüber hinaus wird der Strom zum Batterieaufladen gemäss dem Mobilize-Stromvertrag klimaneutral sein. Mit Mobilize V2G werden Elektrofahrzeuge so zu einer Energiequelle für Haushalte und Stromnetz. Dadurch erleichtern sie die Integration erneuerbarer Energien in den Energiemix. Der V2G-Dienst von Mobilize besteht aus einem bidirektionalen Ladegerät, der Mobilize Powerbox, einem bidirektionalen Terminal, einem Mobilize-Stromvertrag und einer Smartphone-App, mit der sich das bidirektionale Laden programmieren lässt.
High Power Charging (>350 kW), die Weiterentwicklung des Schnellladens (>50 kW) wird von Branchenexperten als ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz von Elektroautos auf dem Massenmarkt angesehen. Das niederländische Unternehmen EV Box bringt nun die 400-kW-Ladestation Troniq High Power auf den Markt. Dort kann die Reichweite eines entsprechend leistungsfähigen Elektroautos in nur drei Minuten um bis zu 100 km erhöht werden. Die Markteinführung der EV Box Troniq High Power folgt auf eine erfolgreiche Testphase an zwei Standorten in Frankreich und in den Niederlanden. In fünf Monaten wurden in der Umgebung von Amsterdam und Toulouse mehr als 4000 Ladevorgänge und mehr als 1700 Stunden Ladezeit registriert. Voraussichtlich wird EV Box ab September mit der Auslieferung in den wichtigsten europäischen Märkten beginnen.
Von Obrist Technologies stammt ein neues Verfahren, der Umgebungsluft CO2 und H2O zu entziehen. Es handelt sich dabei um das weltweit erste DAC-Verfahren (Direct Air Capture), das zur aktiven Senkung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre ausschliesslich Materialien verwendet, die unlimitiert zugänglich sind. Es kommen keine seltenen Edelmetalle und keine Technologien zum Einsatz, die erst noch grosstechnisch entwickelt werden müssten. Ausserdem kann die Obrist-Technologie auch im Sonnengürtel der Erde sowohl CO2 als auch Wasser aus der Atmosphäre entnehmen. Konzentrierte Natronlauge (NaOH + H2O) bindet CO2 chemisch und wird dann über Zwischenschritte 100% rein entlassen. Die verwendeten Produkte müssen nicht ausgetauscht werden, sie laufen immer im Kreis.
Autobauer Kia hat sich zum Ziel gesetzt, die eigenen CO2-Emissionen zu reduzieren, um bis 2045 in allen operativen Bereichen klimaneutral zu werden. Als erste Massnahme verpflichtet sich das Unternehmen, in allen neuen Modellen auf Leder zu verzichten. Im Weiteren beginnt für alle kommenden Modellreihen, zuerst für den EV9, die Einbindung von zehn nachhaltigen Must-Have-Elementen. Bei der Materialauswahl werden also künftig die folgenden zehn Produktegruppen ins Auge gefasst: Biokunststoffe, rezyklierte Kunststoffe, Bio-Polyurethan (PU), Gewebe aus PET (Polyethylenterephthalat), Bodenmatten aus PET, Bio-PU-Schaumstoff, Bio-Lacke für den Innenraum, BTX-freie Lacke (ohne Benzol, Toluol und Xylol), Garn aus PET von Kunststoffflaschen und Filz aus PET.
Nokian Tyres hat eine Forschungsvereinbarung für ein internationales Projekt zur Verbesserung der Qualität und Ausbeute von rezykliertem Russ aus Altreifen unterzeichnet. Dies soll die Verwendung grösserer Russmengen in Gummimischungen ermöglichen. Russ wird als verstärkender Füllstoff in Reifen verwendet, um Eigenschaften wie Festigkeit und Widerstandsfähigkeit zu verbessern. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Eigenschaften des rezyklierten Russes zu verbessern, damit er in grösserem Umfang eingesetzt werden kann. Die Aufgabe von Nokian Tyres im Rahmen des Projekts besteht darin, die Zieleigenschaften für den verbesserten Recycling-Russ zu definieren und die hergestellten Materialien zu testen. Bereits im Jahr 2022 hat Nokian rezyklierten Russ in eine kommerzielle Produktlinie aufgenommen.
Caterham, der englische Sportwagenhersteller mit dem Anspruch auf extremen Fahrspass, muss sich nun ebenfalls auf das Elektrozeitalter vorbereiten. Dabei galt es, das Leichtgewichtskonzept möglichst gut mit Batterie-E-Antrieb zu kombinieren. Als Studie haben die Engländer jetzt zusammen mit Partner Swindon Powertrain den EV Seven entwickelt. Dies soll in der Lage sein, 20 Minuten auf der Rennstrecke zu fahren, und dann in 15 Minuten an einer 150-kW-Station Strom für die nächsten 20 Minuten zu laden. Bei dieser Auslegung mit 51-kWh-Batterie und einem Fahrzeuggewicht von weniger als 700 kg – also rund 70 kg weniger als das konventionell angetriebene Modell – liefert der E-Antrieb 250 Nm und 176 kW, was für eine Beschleunigungszeit von 4,0 s für 0 bis 96 km/h reicht.
Der Automobilkonzern Stellantis hat am 30. Mai die Eröffnung der Batterie-Gigafactory der Automotive Cells Company (ACC) gefeiert. Die 2020 gegründete ACC ist ein schnell wachsendes Hightech-Unternehmen, das im Bereich Batterietechnik für Elektrofahrzeuge tätig und ein Jointventure von Stellantis, Mercedes-Benz und – über die Tochtergesellschaft Saft – Total Energies ist. ACC betreibt nahe Bordeaux bereits ein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie eine moderne Pilotanlage in Nersac. Die jetzt eröffnete erste Gigafactory in Billy-Berclau/Douvrin ist ein europäisches Vorzeigeprojekt mit einer Produktionsfläche von mehr als 60’000 m? und einer Produktionslinie mit einer Anfangskapazität von mehr als 13 GWh pro Jahr. Bis 2030 soll die Kapazität mit einer Belegschaft von 2000 Mitarbeitern auf jährlich 40 GWh ansteigen.
Weltweit wird die industrielle Herstellung von Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen und -modulen intensiv vorbereitet. Perowskite, ein Hybridmaterial aus organischen und anorganischen Materialien, gelten als aussichtsreiches Material für eine neue Generation von Solarzellen. Martin Schubert, Projektleiter am Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE, erklärt: «Alle Zellschichten müssen von unterschiedlichen Lichtquellen unter möglichst genau den Bedingungen angestrahlt werden, unter denen sie auch bei Sonnenlicht Strom produzieren würden, damit Aussagen über den Wirkungsgrad der Gesamtzelle und des Moduls gemacht werden können.» Der im PV-Labor des ISE installierte Sonnensimulator vermisst Perowskit-Silizium-PV-Zellen im Labormassstab ab 5 x 5 mm bis hin zum PV-Modul von 2,40 x 1,30 m.
Renault und Zulieferer Valeo haben eine Partnerschaft zur Entwicklung der elektrischen und elektronischen Architektur für die nächsten Fahrzeuggeneration beschlossen. Die Software-definierte Architektur ermöglicht es, Fahrzeuge während ihres ganzen Lebenszyklus auf dem neusten Stand zu halten und zusätzliche Funktionen ohne Hardware-Änderungen zu integrieren. Im Rahmen der Partnerschaft wird Valeo wichtige Komponenten liefern, darunter den Hochleistungsrechner. Die Entwicklungs-Teams von Valeo sind in direkter Nähe zu den Renault-Standorten in Guyancourt, Toulouse und Sophia-Antipolis tätig und arbeiten eng mit den Teams der Renault Software Factory zusammen. Zusätzlich zu den Vereinbarungen mit Google und mit Qualcomm stärkt die Zusammenarbeit die Kontrolle von Renault über die Wertschöpfungskette für das Software-definierte Fahrzeug.