MechaniXnews – 09.11.2022

Renault mit China-Partnerschaft

Geely und Renault haben eine unverbindliche Rahmenvereinbarung unterzeichnet, um ein neues, weltweit führendes Unternehmen zu gründen, das hocheffiziente Hybridantriebe und Verbrennungsmotoren entwickelt, produziert und vertreibt. Diese Vereinbarung sieht vor, dass Geely und die Renault Group je eine 50:50-Beteiligung am neuen Unternehmen halten werden. Zum Start wird das neue Unternehmen mehrere Industriekunden beliefern, darunter Renault, Dacia, Geely, Volvo, Lynk & Co, Proton sowie Nissan und Mitsubishi. In Zukunft könnte die Partnerschaft ausserdem Antriebe für andere Automarken anbieten. Das Unternehmen soll 17 Motorenwerke auf drei Kontinenten betreiben, insgesamt rund 19’000 Mitarbeiter beschäftigen und mehr als 130 Länder beliefern. Die Gesamtkapazität dürfte sich auf mehr als fünf Millionen Antriebsstränge pro Jahr belaufen.

MechaniXnews – 07.11.2022

Neues Aus- und Weiterbildungszentrum

Jahr für Jahr bilden sich in der Academy der Amag Import AG in Schinznach-Bad rund 9000 Teilnehmer aus den verschiedenen Partnerbetrieben weiter. Weil das 34 Jahre alte Gebäude aber den Anforderungen nicht mehr genügt und den Markenpartnern auch zukünftig eine optimale Lernumgebung geboten werden soll, entschied das Unternehmen Anfang 2020, in Lupfig einen Neubau zu realisieren. Nachdem im Sommer dieses Jahres die rechtsgültige Baubewilligung eingetroffen war, hat am 31. Oktober in feierlichem Rahmen der Spatenstich für dieses wichtige Projekt stattgefunden. Aller Voraussicht nach kann der Betrieb in der neuen Academy Anfang 2024 aufgenommen werden. Zusätzlich zur Academy entsteht im gleichen Gebäudekomplex ein neues Technisches Service Center, in dem komplexe technische Probleme an einzelnen Fahrzeugen gelöst werden.

MechaniXnews – 04.11.2022

Festkörperbatterie – das könnte noch dauern

Festkörperbatterien versprechen deutlich schnelleres und sichereres Batterie-Laden. Daher erstaunt es nicht, dass viele Batterie- und Autohersteller deren baldiges Erscheinen prognostizieren. Man rechnete damit, dass es schon Mitte Jahrzehnt so weit sein könnte. Weniger optimistisch beurteilt das israelische Spezialunternehmen Store Dot die Entwicklung dieses Batteriekonzepts zur Serienreife. Realistisch betrachtet, müsste mit mindestens noch weiteren zehn Jahren gerechnet werden, sagt Store-Dot-CEO Doron Myersdorf. Einfacher und technisch besser beherrschbar seien Halbfestkörperbatterien (semi solid state batteries), die derzeit bei Store Dot entwickelt werden. In diesen Silizium-basierten Lithium-Ionen-Akkus sollen sich bis 2028 in drei Minuten 160 km Reichweite nachladen lassen. 2032 soll dies in nur zwei Minuten möglich sein.

MechaniXnews – 02.11.2022

Halbleiterpartnerschaft mit Wolfspeed

Jaguar Land Rover und Wolfspeed, globaler Marktführer auf dem Gebiet der Siliziumkarbid- und Galliumnitrid-Technologien, haben eine strategische Partnerschaft für die Belieferung mit Siliziumkarbid-Halbleitern bekanntgegeben. Diese Technik – bereits bekannt durch die Formula-E-Weltmeisterschaft – ist bedeutsam für die nächste Generation von JLR-Elektrofahrzeugen, denn sie erhöht die Effizienz des Antriebs sowie die Reichweite. Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid verarbeiten den Strom effizienter und ermöglichen daher auch schnelleres Laden. Die Siliziumkarbidtechnik von Wolfspeed wird vor allem im Wechselrichter eingesetzt. 2024 werden die ersten Range-Rover-Modelle mit der neuen Technik erhältlich sein, die vollelektrische Marke Jaguar folgt ein Jahr später.

MechaniXnews – 31.10.2022

Toyota entwickelt grossvolumigen Energiespeicher

In Zusammenarbeit mit dem japanischen Energieversorger Jera Co. hat Toyota den weltweit ersten grossvolumigen Energiespeicher in Betrieb genommen. Das sogenannte Sweep Energy Storage System nutzt die Altbatterien elektrifizierter Toyota-Modelle. An wind- und sonnenreichen Tagen speichern diese überschüssige Energie, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Der jetzt in Betrieb genommene Energiespeicher soll Mitte des Jahrzehnts rund 100‘000 kWh Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Seine Sweep-Funktion ermöglicht die Nutzung gebrauchter Fahrzeugbatterien unabhängig von ihrer Kapazität. Die sogenannte Wobbelfunktion ermöglicht zudem eine direkte Wechselstromabgabe aus den Akkus, Verluste durch die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom werden vermieden.

MechaniXnews – 28.10.2022

Photovoltaik in Chur

Die Amag hat sich als Ziel gesetzt, bis 2025 an den eigenen Standorten eine Fläche von rund 75’000 m2 – was etwa zehn Fussballfeldern entspricht – mit Solarpanels zu bestücken. Auf dem Dach des Garagebetriebs in Chur ist nun vor einigen Tagen eine weitere PV-Anlage in Betrieb genommen worden. Auf einer Fläche von 570 m2 wird dort Strom für den Eigengebrauch hergestellt. Insgesamt sind 312 Solarpanels verbaut, die eine Spitzenleistung von 117 kWp (kW-Peak) liefern. Die neue PVA wird pro Jahr rund 138’000 kWh Strom produzieren. Da die Amag Chur etwa 457’000 kWh Strom pro Jahr braucht, kann die Anlage rein rechnerisch maximal 30 Prozent des eigenen Bedarfs decken. Jan Giger, Geschäftsführer AMAG Chur: «Zukünftig werden wir verstärkt unsere Kundenfahrzeuge sowie die eigene Fahrzeugflotte mit selbstgeneriertem Solarstrom laden.»

MechaniXnews – 26.10.2022

Da wird «bidirektional» zum Geschäftsmodell

Vor kurzem hat Grace Dent in Essex im Nordosten Londons versuchsweise das erste von Elektroautos gespeiste Hotel eröffnet. Sie reagiert damit auf Umfrageergebnisse in ihrem Land, nach denen mehr als die Hälfte der Engländer aus verschiedenen Gründen ihre Ferien künftig lieber im eigenen Land als in der Ferne verbringen wollen. In Grace Dents Hotel Hyundai, das in vollständig ländlicher Umgebung aufgebaut wurde, gibt’s luxuriöse Zimmer, ein Restaurant mit Bar und eine Kaffee-Lounge – alles mit Strom aus V2L-fähigen Hyundai-Modellen Ioniq 5, die 230-V-Wechselstrom bis maximal 3,6 kW. Zum Abschluss des eindrücklichen Abends im Autohotel wird auch noch ein Film präsentiert, natürlich ebenfalls mit V2L-strombetriebenem Projektor. Das Hotel ist noch bis am 5. November geöffnet (www.kiphideaways.com).

MechaniXnews – 24.10.2022

Wasserstoffbrenner in der Lackiererei

Im Bereich Nachhaltigkeit arbeitet BMW intensiv an Lösungen zur Reduktion von CO2-Emissionen. In Betracht kommen je nach Eignung und Standort Geothermie, Photovoltaik oder Wasserstoff. Im BMW-Werk Leipzig wurde nun vor wenigen Tagen der erste brennstoffflexible Brenner für einen Lacktrockner in Betrieb genommen. Als Besonderheit kann dieser Brenner Wasserstoff (H2) und Methan (CH4) sowohl allein als auch als Gemisch verbrennen. Der Einsatz des Doppelbrenners erfolgt zunächst im Pilotbetrieb. Voraussetzung für einen kontinuierlichen Wasserstoffeinsatz ist die ausreichende leitungsgebundene Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff. Im Rahmen von Hy CET treibt BMW als Konsortialführer auch die Entwicklung von Wasserstoff-LKW mit Verbrennungsmotor voran.

MechaniXnews – 21.10.2022

500 Tonnen CO2 pro Jahr

Die Audi AG und das Linzer Unternehmen Krajete GmbH entwickeln neue Technologien zur Filterung von CO2 aus der Umgebungsluft. Die Basis für das Direct Air Capturing (DAC) sind robuste Adsorbermaterialien und neuartige Prozesse. Es kommt ein anorganisches Filtermaterial zum Einsatz, das hoch mit CO2-Molekülen beladen werden kann und sich auch unempfindlich gegenüber Feuchteeinwirkungen zeigt. Die Temperatur- und Druckbedingungen für die Aufnahme der CO2-Moleküle sowie die spätere Entfernung von der Adsorberoberfläche liegen sehr nah beieinander. Dadurch werden die Beladungs- und Entladungszyklen verkürzt. Das ausgefilterte CO2 steht danach in konzentrierter Form als Rohstoff für die dauerhafte Speicherung oder für unterschiedlichste industrielle Anwendungen zur Verfügung. Die jetzt in Betrieb genommene Grossanlage kann pro Jahr 500 Tonnen CO2 filtern.

MechaniXnews – 19.10.2022

Aktiv und passiv filtern

85 Prozent der Feinstäube im Strassenverkehr entstehen durch Bremsen-, Reifen- oder Strassenabrieb, unabhängig von der Antriebsart. Audi entwickelt nun gemeinsam mit Zulieferer Mann+Hummel einen Filter für Elektroautos, der Feinstaub aus der Umgebung auffängt. Der Filter ist vor dem Kühler in die Luftstrecke des Autos integriert, so dass nur wenige Veränderungen am Fahrzeug notwendig sind. Das Filterelement wird über den schaltbaren Kühllufteinlass angesteuert. Während der Fahrt filtert es passiv durch die Bewegung des Fahrzeugs. Eine weitere Möglichkeit ist das Filtern während des stationären Ladevorgangs. Ein bereits heute in jedem Elektrofahrzeug eingebauter Lüfter fördert dabei Umgebungsluft durch den Kühler. So kann das System mittels des Feinstaubfilters die durchströmende Luft aktiv filtern.