MechaniXnews – 27.09.2023

Schneller und kostengünstiger produzieren

Mit neuen Technologielösungen und digitalen Werkzeugen will Toyota die Autoherstellung verändern. Dazu sollen mit digitalen Werkzeugen die Vorlaufzeiten beim Anlagenbau verkürzt und die Produktivität insgesamt um 20% gesteigert werden. Durch den Einsatz eines digitalen Zwillings halbiert sich die Zeit für die Produktionsvorbereitung, da potenzielle Prozessfehler im Vorfeld erkannt werden können. Mit der neuen Gigacast-Technologie auf Basis von Aluminiumdruckguss und der selbstfahrenden Produktionslinie wollen die Japaner die Anzahl der Prozesse und die Investitionen halbieren. Auf dem Gebiet der Batterietechnik plant Toyota die Verwendung von Lithium-Eisen-Phosphat als kostengünstigeres Kernmaterial. Zudem soll die erste Feststoffbatterie voraussichtlich 2027/2028 für den kommerziellen Einsatz bereit sein.

MechaniXnews – 25.09.2023

Elfer nach der Fitness-Kur

Jedes gesparte Gramm muss nicht beschleunigt und gebremst werden. Nach diesem Motto entwarfen die Entwickler in Weissach den Porsche 911 S/T. Die wohl letzte allein von einem Verbrenner angetriebene Variante des Sportwagenklassikers wurde einer umfassenden Abmagerungskur unterzogen. Dach, Kotflügel und Türen bestehen aus Carbon, die Heckscheibe aus speziellem Dünnglas, und viel Dämmmaterial wurde schlicht weggelassen. Neu entwickelten die Ingenieure auch den Kurbeltrieb des Boxers. Speziell sind die Zweischeiben-Leichtbaukupplung und das 1-Massen-Schwungrad. Damit wird das Ansprechverhalten des Antriebs verbessert. Der 4-l-Saugmotor erreicht sein maximales Drehmoment von 465 Nm bei 6300/min, und die Höchstleistung von 386 kW (525 PS) ist bei 8500/min verfügbar. Mit dem Gewicht von 1380 kg ist der 911 S/T das leichteste Modell der aktuellen Baureihe 992.

MechaniXnews – 22.09.2023

Kaktusleder mit Vor- und Nachteilen

Um umwelt- und tierfreundlicher zu werden, lassen sich Werkstoff-Ingenieure immer neue Materialien einfallen. Kaktusleder beispielsweise ist nicht nur tierfreundlich, sondern auch praktisch, denn die Produktion erfordert im Vergleich zu Tierleder deutlich weniger Wasser und Land. So werden ökologisch wertvolle Ressourcen geschont. Zudem ist das Imitat aus Feigenkaktus strapazierfähig und ungiftig. Anders als bei der konventionellen Lederherstellung kommen bei Kaktusleder keine Schwermetalle zum Einsatz. Allerdings gibt es auch Nachteile, etwa die Tatsache, dass Kaktusleder nicht ausschliesslich aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Nur rund ein Drittel des Endprodukts ist Kaktusmasse, etwa 65% der Masse trägt Polyurethan bei.

MechaniXnews – 20.09.2023

Toyota präsentiert Batteriestrategie

Für die nächste BEV-Generation, die ab 2026 auf die Strasse kommt, entwickelt Toyota neue Hochvoltbatterien. Um alle Ansprüche zu erfüllen, setzt das Unternehmen auf unterschiedliche Technologien. «So wie wir unterschiedliche Motoren anbieten, brauchen wir auch verschiedene Optionen für Batterien. Es ist wichtig, Batterielösungen anzubieten, die mit einer Vielzahl von Modellen und Kundenbedürfnissen kompatibel sind», erklärte Takero Kato, Präsident des BEV-Werks. Toyota arbeitet an vier Batterietypen. Es soll ein technologischer Durchbruch bei der Haltbarkeit von Lithium-Ionen-Feststoffbatterien erzielt worden sein. Diese liefern mehr Leistung und lassen sich schneller laden. Bislang war aber die Lebensdauer ungenügend. Die Japaner rechnen mit einem Serieneinsatz ab 2027.

MechaniXnews – 18.09.2023

Rückgewinnung von Platin aus Brennstoffzellen-Stacks

In Brennstoffzellen sind Platingruppenmetalle (PGM) verarbeitet – wertvolle Rohstoffe, für deren Rückgewinnung sich eine Kreislaufwirtschaft besonders lohnt. Platin beispielsweise lässt sich zu mindestens 95% aus Brennstoffzellen-Stacks zurückgewinnen. Daher verfolgt Bosch das Ziel, die Stacks am Laufzeitende für das Recycling zurückzukaufen. Gemäss Schätzungen des Unternehmens dürften spätestens 2030 relevante Mengen an Brennstoffzellen rezykliert werden können. Platin fungiert in der Brennstoffzelle als Katalysator und beschleunigt die Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Ein erster, wichtiger Schritt zur Kreislaufwirtschaft ist ein Vertrag mit dem Mobilitätsanbieter Hylane, der den Rückkauf von FC-Stacks durch Bosch am Laufzeitende regelt.

MechaniXnews – 15.09.2023

Mit zylindrischen Zellen

Das Automobiltechnikunternehmen Rimac Technology kündigt die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Batteriehersteller EVE Energy an. Gemeinsam werden die beiden Unternehmen ab 2027 in Europa Batteriezellen auf dem neusten Stand der Technik herstellen, um die Kapazitäten für nachhaltige Energielösungen zu schaffen und die Lieferketten innerhalb Europas zu stärken. Die Zellen ermöglichen die Konstruktion vollständig individualisierbarer Batteriesystemen auf der 46xx-Plattform von Rimac Technology. Ein wichtiger Vorteil der zylindrischen Bauart der Zellen ist die gute Ausrichtung auf kommende Vorschriften bezüglich thermisches Durchgehen mit Kettenreaktion (thermal propagation). Die Rimac Group ist Mehrheitsaktionär von Bugatti Rimac und alleiniger Anteilseigner von Rimac Technology.

MechaniXnews – 13.09.2023

Basis für sportliche Wasserstoffautos

Das englische Engineering-Unternehmen Wae Technologies, entstanden aus Williams GP Engineering, hat eine Plattform für Leichtbau-Hochleistungsfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. Die sogenannte EVRh-Architektur soll das Potenzial des Wasserstoff-Hybridantrieb für Sportfahrzeuge aufzeigen – sowohl für Coupé als auch für Cabrios. Sie eignet sich für Start-ups oder bereits bekannte Autohersteller, weil ihre Verwendung mit wesentlichen Vereinfachungen bei Entwicklung und Produktion verbunden wäre. Wae rechnet vor, dass die FCEV-Plattform mit 430-kW-Antrieb ein 1900-kg-Auto in weniger als 2,5 s aus dem Stand auf Tempo 100 km/h beschleunigen könnte. Ebenso wäre eine Reichweite von rund 600 km möglich. Der H2-Tank und das Batteriesystem sind in der Wagenmitte untergebracht.

MechaniXnews – 11.09.2023

Schnelle Reduzierung von CO2-Emissionen

Der Autohersteller Stellantis hat mit der weltweit grössten Erdölfördergesellschaft Aramco die Verwendung von e-Fuels in Verbrennungsmotoren für Personenwagen getestet. Danach sieht Stellantis in der Verwendung von synthetischen Treibstoffen eine Möglichkeit zur Defossilisierung der riesigen Bestandsflotten. Tests und Validierungen wurden bei 28 Motorfamilien durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass 24 Motorfamilien europäischer Fahrzeuge, die seit 2014 hergestellt wurden, mit den erwarteten e-Fuels-Varianten kompatibel sind. Diese Treibstoffe liessen sich ohne Mofifikationen am Motor einsetzen. Allein in Europa könnten also bis zu 28 Millionen Autos des Stellantis-Konzerns e-Fuels nutzen. Als geschätztes Potenzial für die CO2-Reduktion zwischen 2025 und 2050 nennen Stallantis und Aramco 400 Millionen Tonnen.

MechaniXnews – 08.09.2023

Grüner Wasserstoff aus der Westschweiz

Die Groupe E, ein Schweizer Unternehmen, das sich die Stromerzeugung aus Wasserkraft und anderen erneuerbaren Quellen auf die Fahne geschrieben hat, nimmt eine neue Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff in Betrieb. Die Anlage nahe der Staumauer von Schiffenen/Düdingen bei Fribourg soll pro Jahr rund 300 Tonnen H2 liefern. Zwei Elektrolyseure arbeiten mit einer Leistung von jeweils 1MW. Während der aktuellen Testphase werden die H2-Moleküle in noch geringer Menge produziert und in der Atmosphäre freigesetzt. Mithilfe der Tests sollen die ordnungsgemässe Funktion und die Zuverlässigkeit der Maschinen sowie die Qualität des Wasserstoffs sichergestellt werden. Die Groupe E plant eine Gesamtproduktion von 300 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr, was dem Jahresverbrauch von etwa 50 LKW aus dem Logistikbereich entspricht.

MechaniXnews – 06.09.2023

CO2 im Direct-Air-Capture-Verfahren

Auch Porsche hält das Direct-Air-Capture-Verfahren (DAC) für eine relevante Zukunftstechnologie, denn sie kann einen signifikanten Beitrag im Einsatz gegen den Klimawandel leisten. Zusammen mit VW Innovation, dem e-Fuels-Unternehmen HIF Global und MAN Energy Solutions denkt Porsche über die Integration einer DAC-Anlage in der e-Fuels-Pilotanlage in Chile nach. Ein grosser Vorteil des DAC-Verfahrens ist, dass sich das CO2 überall dort gewinnen lässt, wo die für den Betrieb erforderliche Energie aus erneuerbaren Quellen stammt. Zudem ist die Technologie skalierbar. Der Strom für das Filtersystem könnte im e-Fuel-Pilotwerk Haru Oni mittels Windkraft erzeugt werden, würde also aus einer regenerativen Energiequelle stammen. Die benötigte Wärme liesse sich mit Hilfe der in der e-Fuels-Anlage realisierten Wasserstofferzeugung bereitstellen.