MechaniXnews – 23.10.2023

Wasserstoffmotor für die Rallye

Der Forschungsverbund HySE (Hydrogen Small mobility & Engine technology), an dem sich Toyota und weitere japanische Automobil- und Motorradhersteller beteiligen, bereitet den HySE-X1 für die Rallye Dakar (5. bis 19. Januar 2024) vor. Der mit einem 1-l-Wasserstoff-Kompressormotor ausgestattete Prototyp startet im Rahmen des Zukunftsprogramms Mission 1000, das die Entwicklung CO2-neutraler Antriebe fördert. Der an einen Strand-Buggy erinnernde, 3530 mm lange und rund 1500 kg schwere HySE-X1 basiert auf einem Fahrgestell, das vom belgischen Partner und Motorsport-Team Overdrive Racing für den Dakar-Start modifiziert wurde. Um alternative Treibstoffe für herkömmliche Verbrennungsmotoren zu erforschen, haben sich Hersteller wie Toyota, Mazda, Subaru, Kawasaki, Yamaha, Honda und Suzuki zusammengeschlossen.

MechaniXnews – 20.10.2023

Hochpräzise Navigation

Seit rund zehn Jahren forscht Bosch auf dem Gebiet der Quantentechnologien. Bereits 2024 will das Anfang 2022 gegründete Start-up Bosch Quantum Sensing zusammen mit Pilotkunden konkrete Anwendungen erarbeiten. Nicht nur in der Medizintechnik, sondern auch in der Mobilität könnten Quantensensoren zum Einsatz kommen – etwa für die Navigation. Während ein GPS störungsanfällig ist, messen Quantensensoren das unveränderliche Erdmagnetfeld und sind somit resistent gegenüber äusseren Einflüssen. Somit ermöglichen sie eine hochpräzise Navigation. Daneben könnten solche Sensoren auch in der Elektromobilität Mehrwert bieten. Dort kämen sie zum Einsatz, um das Magnetfeld des elektrischen Stromes exakt zu messen und so den Ladezustand der Batterie zu ermitteln. Dies würde die Bestimmung der Restreichweite zuverlässiger machen, Fahrten liessen sich besser planen.

MechaniXnews – 18.10.2023

Feststoffbatterien ab 2027

Gemeinsam mit dem japanischen Energiekonzern Idemitsu Kosan hat die Toyota die Einrichtung einer Lieferkette zur Serienproduktion von Feststoffbatterien beschlossen. Die beiden Unternehmen werden damit die Kommerzialisierung der Technologie bis 2027/2028 vorantreiben. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Forschung und Entwicklung steht die Arbeit mit Sulfid-Feststoffelektrolyten, die als vielversprechendes Material für den Einsatz in Feststoffbatterien gelten. Sie sind im Vergleich zu anderen Werkstoffen relativ weich und formbar und somit einfacher zu verarbeiten, was sie für die Massenproduktion prädestiniert. Idemitsu Kosan hat ausserdem Produktionstechnologien für Lithiumsulfid entwickelt, ein Zwischenprodukt für Festelektrolyte. Dabei werden auch Nebenprodukte aus der Erdölverarbeitung verwendet.

MechaniXnews – 16.10.2023

ZF-Shuttles aus Texas

ZF erweitert die Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Technologiedienstleister Oceaneering. Das Unternehmen mit Sitz in Houston, Texas, wird künftig die für den Einsatz auf abgetrennten Fahrspuren ausgelegten GRT-Shuttles (Group Rapid Transport) von ZF produzieren und vertreiben. Die jüngst getroffene Vereinbarung kombiniert die Expertise von Oceaneering in den Bereichen Engineering, Fertigung und Integration mit dem Know-how von ZF bei der Entwicklung der für das autonome Fahren erforderlichen Kernfunktionen. In den kommenden Jahren soll eine vierstellige Zahl von GRT-Shuttles zuerst an Kunden in den Fokusmärkten Nordamerika und Europa geliefert werden. Die dritte Generation des GRT ist in Rivium/Rotterdam bereits seit 2022 erfolgreich im Einsatz.

MechaniXnews – 13.10.2023

Stahlproduktion, perfektioniert

Stahl, seit langem das Material der Wahl im Automobilbau, kann auch die nachhaltige Option für die Zukunft werden. Demonstrieren soll dies das Programm Steel E-Motive von World Auto Steel in Gestalt eines Ride-Sharing-Fahrzeugs. Die Autoindustrie konzentriert sich mehr und mehr auf die Fertigungsphase der Werkstoffe, um die Lebenszyklusemissionen zu senken. Stahl schneidet bereits bei der Vorproduktion gut ab, denn andere Materialien haben Emissionen, die in dieser Phase zwischen 6- und 17-mal höher sind. Die Stahlherstellung, die bereits eine sehr effiziente Industrie ist, setzt sich mit laufenden Bemühungen für eine schnelle Dekarbonisierung ein. Ein Beispiel ist die Verwendung von Techniken wie dem Direktreduktionsverfahren, das Wasserstoff anstelle von Steinkohlekoks verwendet, um Eisenerz chemisch zu metallischem Eisen zu reduzieren.

MechaniXnews – 11.10.2023

Nachhaltigere Batterien

Ionway, ein neu gegründeter europäischer Hersteller von Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge mit Sitz in Brüssel, hat den ersten Standort für die Herstellung von Kathodenmaterialien entschieden. Das Werk entsteht in Nysa, Polen, und grenzt an das bestehende Batteriewerk von Umicore an. Das Gemeinschaftsunternehmen, das von der zum Volkswagen-Konzern gehörenden Power Co SE und Umicore gegründet wurde, verstärkt die Relevanz Europas für die Elektromobilitätsbranche und strebt an, seine jährliche Produktionskapazität nach Marktentwicklung bis Ende des Jahrzehnts auf 160 GWh pro Jahr auszubauen. Das entspricht rund 2,2 Millionen batterieelektrischen Autos. Ionway wird so den Aufbau regionaler, nachhaltiger Wertschöpfungsketten für Batterien beschleunigen und damit die EU bei der Erreichung der Ziele des Green Deals unterstützen.

MechaniXnews – 09.10.2023

Selbstlernende KI für Busse

Das israelische Start-up Imagry wirbt auf der grossen Busmesse Busworld in Brüssel für seine Mapless-Autonomous-Fahrlösung. Eine neue Software-Generation soll den Durchbruch bringen, um die Kosten für autonome Fahr-Features für Level 3 und 4 erheblich zu senken. Zwei Bausteine machen diesen Technikfortschritt möglich: ein Echtzeit-Bilderkennungssystem, das anhand von Videoaufnahmen eine zuverlässige Top-Down-Ansicht der Umgebung des Fahrzeugs erstellt, und ein räumliches DCNN (Deep Convolutional Neural Network), das durch Nachahmung des menschlichen Fahrverhaltens lernt, wie man fährt. Die Software-Lösung von Imagry soll es dem autonomen Fahrzeug ermöglichen, die Strasse während der Fahrt zu verstehen und auf dynamische Kontexte und Umgebungen zu reagieren – genau wie ein erfahrener menschlicher Fahrer.

MechaniXnews – 06.10.2023

Dieselmotor mit Wasserstoff

Ingenieure der australischen University Sydney haben einen Dieselmotor so umgebaut, dass er mit 90% Wasserstoff und nur 10% Diesel arbeitet. Das Team verbrachte laut eigenen Angaben rund eineinhalb Jahre mit der Entwicklung des H2-Diesel-Direkteinspritzsystems. Den Forschern zufolge könnte jeder Dieselmotor auf das neue Hybridsystem umgerüstet werden. In einer wissenschaftlichen Arbeit wurde gezeigt, dass die CO2-Emissionen bei Verwendung des H2-Einspritzsystems auf nur 90 g/kWh sinken – also 85,9% weniger als im normalen Dieselmotor. Mit der neuen Lösung bleibt die Dieseleinspritzung im Motor, wird aber um eine Wasserstoff-Einspritzung ergänzt. Wichtig sei vor allem die zeitlich genau abgestimmte Direkteinspritzung des Wasserstoffs, die das Gemisch im Zylinder so verändert, dass die NOx-Emissionen beseitigt werden.

MechaniXnews – 04.10.2023

Reifen mit vielen nachhaltigen Materialien

Der Ultra Contact NXT ist der bisher nachhaltigste Serienreifen von Continental. Er soll einen hohen Anteil an nachhaltigen Materialien mit grosser Leistung kombinieren. Insgesamt kommen 19 Grössen ins Angebot, von denen alle die Bestnote A beim EU-Reifen-Label in den Bereichen Rollwiderstand, Nassbremsen und Aussengeräusch erhielten. Je nach Dimension hat der Ultra Contact NXT einen Anteil von bis zu 65% nachwachsende (32%), wiederverwertete (5%) und zertifizierte (28%) Materialien. Er ist eine Weiterentwicklung der Ultra-Contact-Familie, die Continental 2022 auf den Markt gebracht hat. Die 19 neuen Grössen ersetzen die jeweiligen bisherigen Dimensionen des Ultra Contact. Der Reifen bietet sowohl für Elektro- als auch für ICE-Autos grosse Effizienz und optimale Laufleistung. Daher trägt er das EV-Compatible-Logo.

MechaniXnews – 02.10.2023

Startschuss für evolv AD

Das britische Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung autonomer Fahrsysteme, evolv AD, ist angelaufen. Nissan unterstützt das von der Regierung finanzierte Projekt mit seinen Technologien. Ziel des Projekts ist es, vernetzte und autonome Autos auf unterschiedlichen Strassen in Grossbritannien auf Herz und Nieren zu prüfen. Diese Strassen stellen die Technik vor ganz eigene Herausforderungen, denn in Wohngebieten sind Autofahrer oft mit engen, einspurigen Strassen und niedrigen Geschwindigkeiten konfrontiert und auf Landstrassen kommen hohe Geschwindigkeiten und Strassen ohne Markierungen hinzu. Unter der Leitung von Nissan haben sich nun fünf Industriepartner zusammengeschlossen. In den kommenden 21 Monaten wird mit dem Fachwissen dieser Partner die Verfügbarkeit der Technologien für autonomes Fahren für eine spätere Markteinführung gewährleistet.