MechaniXnews – 04.11.2022

Festkörperbatterie – das könnte noch dauern

Festkörperbatterien versprechen deutlich schnelleres und sichereres Batterie-Laden. Daher erstaunt es nicht, dass viele Batterie- und Autohersteller deren baldiges Erscheinen prognostizieren. Man rechnete damit, dass es schon Mitte Jahrzehnt so weit sein könnte. Weniger optimistisch beurteilt das israelische Spezialunternehmen Store Dot die Entwicklung dieses Batteriekonzepts zur Serienreife. Realistisch betrachtet, müsste mit mindestens noch weiteren zehn Jahren gerechnet werden, sagt Store-Dot-CEO Doron Myersdorf. Einfacher und technisch besser beherrschbar seien Halbfestkörperbatterien (semi solid state batteries), die derzeit bei Store Dot entwickelt werden. In diesen Silizium-basierten Lithium-Ionen-Akkus sollen sich bis 2028 in drei Minuten 160 km Reichweite nachladen lassen. 2032 soll dies in nur zwei Minuten möglich sein.

MechaniXnews – 02.11.2022

Halbleiterpartnerschaft mit Wolfspeed

Jaguar Land Rover und Wolfspeed, globaler Marktführer auf dem Gebiet der Siliziumkarbid- und Galliumnitrid-Technologien, haben eine strategische Partnerschaft für die Belieferung mit Siliziumkarbid-Halbleitern bekanntgegeben. Diese Technik – bereits bekannt durch die Formula-E-Weltmeisterschaft – ist bedeutsam für die nächste Generation von JLR-Elektrofahrzeugen, denn sie erhöht die Effizienz des Antriebs sowie die Reichweite. Halbleiter auf Basis von Siliziumkarbid verarbeiten den Strom effizienter und ermöglichen daher auch schnelleres Laden. Die Siliziumkarbidtechnik von Wolfspeed wird vor allem im Wechselrichter eingesetzt. 2024 werden die ersten Range-Rover-Modelle mit der neuen Technik erhältlich sein, die vollelektrische Marke Jaguar folgt ein Jahr später.

MechaniXnews – 31.10.2022

Toyota entwickelt grossvolumigen Energiespeicher

In Zusammenarbeit mit dem japanischen Energieversorger Jera Co. hat Toyota den weltweit ersten grossvolumigen Energiespeicher in Betrieb genommen. Das sogenannte Sweep Energy Storage System nutzt die Altbatterien elektrifizierter Toyota-Modelle. An wind- und sonnenreichen Tagen speichern diese überschüssige Energie, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen. Der jetzt in Betrieb genommene Energiespeicher soll Mitte des Jahrzehnts rund 100‘000 kWh Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Seine Sweep-Funktion ermöglicht die Nutzung gebrauchter Fahrzeugbatterien unabhängig von ihrer Kapazität. Die sogenannte Wobbelfunktion ermöglicht zudem eine direkte Wechselstromabgabe aus den Akkus, Verluste durch die Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom werden vermieden.

MechaniXnews – 28.10.2022

Photovoltaik in Chur

Die Amag hat sich als Ziel gesetzt, bis 2025 an den eigenen Standorten eine Fläche von rund 75’000 m2 – was etwa zehn Fussballfeldern entspricht – mit Solarpanels zu bestücken. Auf dem Dach des Garagebetriebs in Chur ist nun vor einigen Tagen eine weitere PV-Anlage in Betrieb genommen worden. Auf einer Fläche von 570 m2 wird dort Strom für den Eigengebrauch hergestellt. Insgesamt sind 312 Solarpanels verbaut, die eine Spitzenleistung von 117 kWp (kW-Peak) liefern. Die neue PVA wird pro Jahr rund 138’000 kWh Strom produzieren. Da die Amag Chur etwa 457’000 kWh Strom pro Jahr braucht, kann die Anlage rein rechnerisch maximal 30 Prozent des eigenen Bedarfs decken. Jan Giger, Geschäftsführer AMAG Chur: «Zukünftig werden wir verstärkt unsere Kundenfahrzeuge sowie die eigene Fahrzeugflotte mit selbstgeneriertem Solarstrom laden.»

MechaniXnews – 26.10.2022

Da wird «bidirektional» zum Geschäftsmodell

Vor kurzem hat Grace Dent in Essex im Nordosten Londons versuchsweise das erste von Elektroautos gespeiste Hotel eröffnet. Sie reagiert damit auf Umfrageergebnisse in ihrem Land, nach denen mehr als die Hälfte der Engländer aus verschiedenen Gründen ihre Ferien künftig lieber im eigenen Land als in der Ferne verbringen wollen. In Grace Dents Hotel Hyundai, das in vollständig ländlicher Umgebung aufgebaut wurde, gibt’s luxuriöse Zimmer, ein Restaurant mit Bar und eine Kaffee-Lounge – alles mit Strom aus V2L-fähigen Hyundai-Modellen Ioniq 5, die 230-V-Wechselstrom bis maximal 3,6 kW. Zum Abschluss des eindrücklichen Abends im Autohotel wird auch noch ein Film präsentiert, natürlich ebenfalls mit V2L-strombetriebenem Projektor. Das Hotel ist noch bis am 5. November geöffnet (www.kiphideaways.com).

MechaniXnews – 24.10.2022

Wasserstoffbrenner in der Lackiererei

Im Bereich Nachhaltigkeit arbeitet BMW intensiv an Lösungen zur Reduktion von CO2-Emissionen. In Betracht kommen je nach Eignung und Standort Geothermie, Photovoltaik oder Wasserstoff. Im BMW-Werk Leipzig wurde nun vor wenigen Tagen der erste brennstoffflexible Brenner für einen Lacktrockner in Betrieb genommen. Als Besonderheit kann dieser Brenner Wasserstoff (H2) und Methan (CH4) sowohl allein als auch als Gemisch verbrennen. Der Einsatz des Doppelbrenners erfolgt zunächst im Pilotbetrieb. Voraussetzung für einen kontinuierlichen Wasserstoffeinsatz ist die ausreichende leitungsgebundene Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff. Im Rahmen von Hy CET treibt BMW als Konsortialführer auch die Entwicklung von Wasserstoff-LKW mit Verbrennungsmotor voran.

MechaniXnews – 21.10.2022

500 Tonnen CO2 pro Jahr

Die Audi AG und das Linzer Unternehmen Krajete GmbH entwickeln neue Technologien zur Filterung von CO2 aus der Umgebungsluft. Die Basis für das Direct Air Capturing (DAC) sind robuste Adsorbermaterialien und neuartige Prozesse. Es kommt ein anorganisches Filtermaterial zum Einsatz, das hoch mit CO2-Molekülen beladen werden kann und sich auch unempfindlich gegenüber Feuchteeinwirkungen zeigt. Die Temperatur- und Druckbedingungen für die Aufnahme der CO2-Moleküle sowie die spätere Entfernung von der Adsorberoberfläche liegen sehr nah beieinander. Dadurch werden die Beladungs- und Entladungszyklen verkürzt. Das ausgefilterte CO2 steht danach in konzentrierter Form als Rohstoff für die dauerhafte Speicherung oder für unterschiedlichste industrielle Anwendungen zur Verfügung. Die jetzt in Betrieb genommene Grossanlage kann pro Jahr 500 Tonnen CO2 filtern.

MechaniXnews – 19.10.2022

Aktiv und passiv filtern

85 Prozent der Feinstäube im Strassenverkehr entstehen durch Bremsen-, Reifen- oder Strassenabrieb, unabhängig von der Antriebsart. Audi entwickelt nun gemeinsam mit Zulieferer Mann+Hummel einen Filter für Elektroautos, der Feinstaub aus der Umgebung auffängt. Der Filter ist vor dem Kühler in die Luftstrecke des Autos integriert, so dass nur wenige Veränderungen am Fahrzeug notwendig sind. Das Filterelement wird über den schaltbaren Kühllufteinlass angesteuert. Während der Fahrt filtert es passiv durch die Bewegung des Fahrzeugs. Eine weitere Möglichkeit ist das Filtern während des stationären Ladevorgangs. Ein bereits heute in jedem Elektrofahrzeug eingebauter Lüfter fördert dabei Umgebungsluft durch den Kühler. So kann das System mittels des Feinstaubfilters die durchströmende Luft aktiv filtern.

MechaniXnews – 17.10.2022

MC20: Cabrio wie Coupé

Der neue Mittelmotor-Supersportwagen MC20 von Maserati wurde von Anfang an auch für zusätzliche Versionen konzipiert. Nach dem Coupé ist jetzt auch schon das Cabrio nachgeschoben worden, Cielo genannt. Eine rein elektrisch angetriebene Variante kommt später. Wie der wegfallende Maserati-Sound ersetzt werden soll, ist noch ungewiss. Bemerkenswert ist aber die Basisstruktur des Zweisitzers: Das Mehrgewicht des Cielo gegenüber dem Coupé beträgt nur 65 kg und umfasst einzig die Masse der neuen Dachkonstruktion. Die Carbon-Passagierzelle wurde ohne wesentliche Gewichtszunahme verstärkt, so dass die Torsionsfestigkeit unverändert hoch geblieben ist. Als einzige zusätzliche Vorrichtung für die Crashsicherheit ist in den Schwingtüren eine metallische Strebe integriert.

MechaniXnews – 14.10.2022

Neues Software-Zeitalter

Die Hyundai Motor Group mit ihren Marken Hyundai, Genesis und Kia hat eine neue globale Strategie angekündigt, durch die alle Konzernmodelle bis 2025 zu Software-definierten Fahrzeugen werden. Diese Initiative wurde im Rahmen eines weltweiten Online-Forums mit dem Titel Unlock the Software Age vorgestellt. Sie soll eine neue Mobilitätsära einleiten, die den Kunden die Freiheit gibt, jederzeit Upgrades ihrer Fahrzeuge hinsichtlich Performance und Funktionalität durchzuführen. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mobilitäts- und Software-Technologie will Hyundai sicherstellen, dass alle Modelle stets auf dem neusten Stand bleiben. So können Funktionen, die die Sicherheit, den Komfort, die Konnektivität oder das Fahrverhalten betreffen, drahtlos „over the air“ aktualisiert werden.